Warzen - Genitalwarzen

Genitalwarzen oder auch Kondylome oder Feigwarzen werden durch Viren aus der Familie der so genannten Humanen Papillomviren  (HPV) hervorgerufen. Sie manifestieren sich als hautfarben-rötliche spitze oder rundliche Knötchen mit teils zerfurchter Oberfläche, bei Auftreten sehr vieler Warzen zeigt sich manchmal ein blumenkohlartiges Bild. Typische Lokalisationen sind: die äußeren Geschlechtsorgane, in oder um die Scheide, im Bereich des Afters, ggf. auch im Enddarm, in der Harnröhre, am Harnröhreneingang, am Gebärmutterhals und in der Leistengegend und an den Oberschenkeln. Bei Oralverkehr können Sie auch im Bereich der Mundhöhle, insbesondere am  Gaumendach auftreten.

Allerdings gibt es Menschen, die zwar Träger des entsprechenden Humanen Papillomvirus  sind, ohne jedoch unter Warzen zu leiden. Das heißt: Viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie HPV-infiziert sind.

Wie bekommt man Warzen im Genitalbereich?

Genitalwarzen werden am häufigsten durch direkten Hautkontakt während des Geschlechtsverkehrs übertragen. Sie können 3 Wochen bis 1 Jahr nach sexuellem Kontakt mit einer infizierten Person auftreten. In einigen Fällen ist es schwierig, die Warzen überhaupt zu bemerken, wenn sie sich innerhalb der Vagina, am Gebärmutterhals, in der Harnröhre oder am After befinden, zudem sie nur selten Symptome wie Juckreiz, Schmerzen oder Blutungen verursachen.

Eine Infektion von Säuglingen während der Geburt ist möglich, kommt aber selten vor.

HPV, Warzen im Genitalbereich und Krebs 

Bestimmte Typen des Humanen Papillomvirus verursachen Warzen am Gebärmutterhals. Wenn diese nicht behandelt werden, so kann sich innerhalb von mehreren Jahren eine Krebsvorstufe und letztlich ein Krebs entwickeln. Daher sind eine regelmäßige Früherkennungsuntersuchung mit Abstrichen vom Gebärmutterhals und ggf. eine frühzeitige Behandlung erforderlich. Die Gebärmutter selbst und die Eierstöcke werden nicht befallen.

HPV, Warzen und Schwangerschaf 

Warzen im Genitalbereich können während der Schwangerschaft und bei der Geburt manchmal Probleme verursachen. Wenn die Warzen den Geburtsweg nicht versperren, werden sie normalerweise erst nach der Geburt behandelt. Ggf. wird ein Kaiserschnitt angeraten. Nähere Einzelheiten besprechen Sie bitte mit Ihrer behandelnden Frauenärztin 

Wie werden Genitalwarzen behandelt?

Grundlegend ist zwischen operativen und nicht-operativen Verfahren zu unterscheiden.

  • Kältetherapie- in mehreren Sitzungen werden die Warzen vereist, ggf. ist eine örtliche Betäubung erforderlich.
  • Alternativ können die Warzen in örtlicher Betäubung mittels einer Elektroschlinge durch Hitze entfernt werden.
  • Zur äußerlichen Behandlung stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung:
  • Podophyllotoxin, dieses chemische Mittel kann von Ihnen selbst angewendet werden, die Behandlung geht über mehrere Wochen.
  • Podophyllin wird in unserer Praxis aufgetragen.
  • Imiquimod wird als Creme äußerlich über einige Wochen angewendet, es verstärkt die körpereigene Immunabwehr, kann jedoch eine starke Hautreizung hervorrufen.

Bitte verwenden Sie auf keinen Fall handelsübliche Mittel gegen Hand/Fußwarzen, diese sind für die Behandlung im Genitalbereich viel zu stark hautreizend.

Bitte informieren Sie auf jeden Fall Ihren Partner/Ihre Partnerin, damit er oder sie ebenfalls untersucht und ggf. behandelt wird!

Die Behandlung der Genitalwarzen erfordert von Ihnen eine gewisse Geduld sowie anschließend eine regelmäßige Kontrolle des Befundes, bitte halten Sie durch um sich und andere zu schützen. Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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