Rosazea

Die Rosazea, im Volksmund auch Couperose oder Kupferrose genannt, ist eine häufige (etwa 5-7% der Bevölkerung) chronische Erkrankung, die vor allem im mittleren Erwachsenenalter auftritt aber auch schon in jungen Jahren beginnen kann. Sie kann sich auf verschiedene Weise darstellen. Meist finden sich im Mittelgesicht Rötungen, erweiterte Äderchen, Knötchen und Eiterpöckchen. Als eine Maximalform ist die so genannte Knollennase (Rhinophym) bekannt. Während es bei einigen Patienten nur zu leichten Rötungen kommt, gibt es auch schwere Verlaufsformen dieser Erkrankung. Die Rosazea ist nicht ansteckend.

Die Ursache

Die Ursache der Rosazea ist noch nicht vollständig geklärt. Eine erbliche Vorbelastung ist wahrscheinlich. Außerdem kommen als mögliche Auslöser eine Keimbesiedlung, Vitaminmangel und Stress in Frage. Man weiß, dass verschiedene Reize die Rosazea verschlimmern können. Hierzu gehören Erregung, Hitze, Sonne, Kaffe, Tee, Alkohol, scharfe Gewürze sowie eine lokale Reizung der Haut durch zu stark reizende Seifen und Cremes. Die Meidung dieser Reize stellt den ersten Schritt in der Therapie dar. Als zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten haben sich je nach Schweregrad verschiedene äußerlich anzuwendende Präparate sowie auch innerlich zu nehmende Medikamente bewährt.

Die Behandlung

Bei leichter Ausprägung und während der eher ruhigen Phase ist die äußerliche Therapie ausreichend. Als antimikrobielles Präparat hat sich besonders Metronidazol als Creme, Lotion oder Gel bewährt. Alternativ können Antibiotika wie Erythromycin, Clindamycin oder Tetrazyklin äußerlich angewendet werden. Sollten diese erfolglos bleiben haben sich auch Präparate, die gegen Pilze wirksam sind (so genannte Antimykotika) bewährt.
Antientzündlich wirksam sind Präparate, die zum Beispiel Schieferöl (Ichthyol) oder Schwefel enthalten. Ihre regelmäßige Anwendung wirkt sich positiv auf die Entzündungsreaktionen aus. Weitere äußerlich anzuwendende Präparate enthalten Vitamin A Säure oder Azelainsäure, welche die Haut jedoch zunächst reizen können. Besonders bei starkem Spannungsgefühl der Gesichtshaut werden Umschläge mit schwarzem Tee häufig als sehr angenehm empfunden. Der Tee wirkt entzündungshemmend und juckreizstillend. Kochen Sie sich einen starken schwarzen Tee (NICHT aromatisiert) und lassen ihn 15-20 Minuten ziehen. Tragen Sie dann Vaseline oder Olivenöl auf die Haut auf und legen darauf Umschläge (Wattepads, Gästetuch o.ä.) mit dem abgekühlten schwarzen Tee. Belassen Sie die Umschläge 10- 15 Minuten. Dieses Verfahren können Sie zwei- bis dreimal täglich anwenden. Wichtig ist nur, dass Sie die Teeumschläge nie ohne Vaseline / Olivenöl auf die Haut legen, weil der schwarze Tee die Haut dann zu sehr austrocknen würde.

Sollte die Rosazea auf eine äußerliche Therapie nicht ansprechen oder sehr ausgeprägt oder aktiv sein, ist eine innerliche Therapie notwendig. Hierzu kommen Antibiotika, Vitamin A Säure oder Antimalaria Mittel in Frage. Bei ausgewählten schweren Formen der Rosazea kann kurzfristig auch die Gabe von Steroiden (Kortisonabkömmlinge) notwendig sein.

Zur Abdeckung der Hautveränderungen bieten sich milde Lotionen an, die auch mit Lichtschutzpräparaten kombiniert werden können. Bei kosmetischer Störung der erweiterten Äderchen (Teleangiektasien) können diese entweder mit einer so genannten Diathermienadel oder mit einem Laser (-> Gefäßentfernung) behandelt werden. Rückfälle innerhalb von Monaten bis Jahren sind jedoch häufig. Sollte eine so genannte Knollennase bestehen, kann eine chirurgische oder laserchirurgische  Abtragung des überschüssigen Gewebes erfolgen.

Gut für Ihre Haut:

  • milde Reinigungsmittel, z.B. Reinigungsmilch
  • nicht fettende Feuchtigkeitscremes und Make-ups
  • konsequenter Sonnenschutz (ab LSF 15) bei Aufenthalt in der Sonne

Vermeiden Sie bitte:

  • extreme klimatische Schwankungen wie Hitze, Kälte, scharfer Wind, zu heiße oder sehr kalte Bäder
  • bei Saunabesuchen nur die unteren Bänke und Schutz der Gesichtshaut mit einem kühlen, feuchten Tuch
  • sehr heiße oder alkoholische Getränke, scharfe Gewürze
  • intensive Sonne / Solarium

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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