Prurigo („Juckblattersucht“)

Die Prurigo geht mit heftig juckenden Knötchen einher, die zumeist im Bereich der Schultern, des Dekolletes und der Arme auftreten. Das Gesicht ist in der Regel nicht betroffen. Typischerweise lässt der Juckreiz nach, wenn die Knötchen blutig gekratzt werden. Man nimmt an, dass kleine Hautnerven irritiert sind, die durch die Zerstörung der Knötchen kurzfristig ebenfalls zerstört werden. Nach Abheilung bleiben häufig kleine Narben bestehen.

Ursächlich für diese Erkrankung können sein: Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Harnsäureerhöhung (Gicht), Leberfunktionsstörungen, Nierenerkrankungen (insbesondere bei Dialysepatienten), hormonelle Schwankungen, psychische Belastungssituationen („Stress“), Tumore und Infektionen. Zudem gibt es eine besondere Verlaufsform der Neurodermitis, die ebenfalls mit Prurigo-Knoten einhergehen kann. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Kann die Ursache der Prurigo festgestellt werden, so steht natürlich die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung im Vordergrund (z.B. Behandlung der Zuckerkrankheit). Leider findet man trotz aller Bemühungen oft keine erkennbare Ursache, dann kann die Erkrankung letztlich nur symptomatisch behandelt werden. In erster Linie muss der quälende Juckreiz gelindert werden, hierbei helfen kortisonfreie juckreizstillende Cremes und Lotionen wie z.B. Oberflächenanästhetika, die dünn aufgetragen werden. Zusätzlich werden Kortisonhaltige juckreizstillende Cremes und Lotionen eingesetzt, die nur auf die betroffenen Stellen, also nicht auf gesunde Haut, aufgetragen werden. Unterspritzung einzelner juckender Knoten durch kortisonhaltige Lösungen bewirkt oft eine deutliche Linderung der Symptome und führt zudem zu einer schnelleren Abheilung. Wenn es Ihr Hauttyp  es zulässt, führen wir zusätzlich zu der Salbentherapie in unserer Praxis Ultraviolett (UV)-Licht-Bestrahlungen (UV-B, UVA) durch, auch hier ist ein antientzündlicher und juckreizstillender Effekt nachgewiesen. Gute Ergebnisse lassen sich häufig durch eine Eigenbluttherapie erzielen.

Die Gabe Juckreizstillender Tabletten, so genannter Antihistaminika, erweist sich im Allgemeinen als sehr hilfreich. Sollten diese Therapiemaßnahmen alleine nicht zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden führen, so kann es manchmal notwendig werden, kurzzeitig Kortison-Tabletten zu nehmen. Über entsprechende Dosierungen und ev. Nebenwirkungen klären wir Sie ausführlich auf (-> Kortison).

Leider ist die Prurigo meist sehr hartnäckig und verläuft oft chronisch, Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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