Periorale Dermatitis

Bei der perioralen Dermatitis handelt es sich um eine häufige, oft chronische Erkrankung, die mit kleinen entzündlichen Knötchen und Eiterpöckchen (Pusteln) einhergeht. Betroffen sind zumeist das Kinn, die Nasenfalten, die seitlichen Mundpartien (perioral = um den Mund herum), die Stirn und die Partie um die Augen. Gelegentlich kann das gesamte Gesicht betroffen sein. Da die Erkrankung gehäuft bei jungen, sehr gepflegten Frauen auftritt, wird sie oft auch als „Stewardessen-Krankheit" bezeichnet

Wie entsteht die periorale Dermatitis?

Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt. Als mögliche Auslöser gelten eine eher fettige Haut, Störungen des Magen-Darm Traktes, Sonnenlicht, die "Pille", Unverträglichkeiten von Kosmetika und Zahnpasten, Pilze und Bakterien. Auch eine vorangegangene äußerliche Therapie mit Steroiden (Kortisonabkömmlinge) kann eine periorale Dermatitis provozieren.

Relativ häufig dürften Ihre eigenen Kosmetika eine Rolle spielen. Gerade bei Verwendung von Tiegeln kann eine Verunreinigung der Cremes/Lotionen durch ansonsten völlig harmlose Bakterien Ihrer Haut erfolgen. Bei erneutem Auftragen kann es dann zu einer Hautentzündung kommen.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Therapie besteht zunächst aus einer "Nulltherapie", d.h. dem Absetzen aller Gesichtskosmetika und bisherigen Salben! Die Gesichtshaut ist entzündet und kann selbst auf milde Kosmetika mit Reizzuständen reagieren. Beginnen Sie am Morgen mit einer sanften Reinigung des Gesichts mit einer Reinigungsemulsion, hiermit können auch Salbenreste entfernt werden. Anschließend können Sie das Gesicht kurz mit warmem Wasser benetzen. Kurz mit einem sauberen Handtuch abtupfen nicht reiben. Anschließend tragen Sie bitte die für Sie speziell zusammengestellte milde antientzündliche Salbe auf. Im Allgemeinen werden diese Salben auch bei stark entzündeter Gesichtshaut gut vertragen. Bei Unverträglichkeiten (zunehmendes Spannungsgefühl, stärkere Rötungen, Nässen) kommen Sie bitte in die Praxis.

Abends reinigen Sie Ihr Gesicht erneut wie am Morgen und tragen die Salbe in einer etwas dickeren Schicht auf.

Besonders bei starkem Spannungsgefühl der Gesichtshaut werden Umschläge mit schwarzem Tee häufig als sehr angenehm empfunden. Der Tee wirkt entzündungshemmend und juckreizstillend. Kochen Sie sich einen starken schwarzen Tee (NICHT aromatisiert) und lassen ihn 15-20 Minuten ziehen. Tragen Sie dann Vaseline oder Olivenöl auf die Haut auf und legen darauf Umschläge (Wattepads, Gästetuch o.ä.) mit dem abgekühlten schwarzen Tee. Belassen Sie die Umschläge 10- 15 Minuten. Dieses Verfahren können Sie zwei- bis dreimal täglich anwenden. Wichtig ist nur, dass Sie die Teeumschläge nie ohne Vaseline / Olivenöl auf die Haut legen, weil der schwarze Tee die Haut dann zu sehr austrocknen würde.

Falls Sie zuvor Kortisonsalben über einen längeren Zeitraum angewandt haben, kann durch Absetzten des Kortison eine Entzugssymptomatik auftreten. Mit anderen Worten: der Entzündungszustand der Haut verschlimmert sich unter Umständen deutlich. Dieser Verschlimmerungszustand hält einige Tage an und bessert sich dann allmählich. Beraten Sie sich in dieser Behandlungsphase sehr eingehend mit Ihrer behandelnden Ärztin. Greifen Sie unter keinen Umständen wieder zu der Kortisonsalbe. In schweren Fällen kann eine innerliche Therapie mit Kortisontabletten und/oder Antibiotika (z.B. Doxycyclin und Minocyclin) notwendig werden.

Bitte haben Sie Geduld und nehmen Sie sich Zeit für die Behandlung Ihrer Gesichtshaut.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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