Mastozytose

Bei einer Mastozytose handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem sich große Mengen sog. Mastzellen in der Haut ansammeln. Mastzellen gehören zu den Zellen des Immunsystems, die auch beim Gesunden vereinzelt in der Haut anzutreffen sind. Diese Zellen sind in der Lage, u.a. den "Allergiestoff" Histamin auszuschütten, der an der Haut zu Quaddeln, Juckreiz und Rötung führt. Es ist nicht bekannt, warum sich in der Haut von Menschen mit Mastozytose so große Mengen von Mastzellen ansammeln.

Man unterscheidet im wesentlichen 2 Formen der Mastozytose:

Bei den einzeln oder in geringer Anzahl auftretenden Mastozytomen handelt es sich um kleine braun-rote Knötchen, die sich in juckende Quaddeln oder "Nesseln" umwandeln, wenn sie kräftig gerieben werden. Manchmal können aus den Quaddeln auch kleine Bläschen entstehen.

Solche Mastozytome treten schon im frühen Kindesalter auf und bilden sich meist bis zur Pubertät spontan zurück. Die Diagnose wird anhand des typischen Bildes gestellt. Zur Diagnosesicherung kann es nötig sein, eine kleine Hautprobe in örtlicher Betäubung zu entnehmen. Eine Therapie ist nicht nötig.

Bei der Urtikaria pigmentosa kann es eventuell am ganzen Körper zu rot-braunen Knötchen kommen. Erkrankungsalter ist meist das Erwachsenenalter. Hierbei können zusätzlich auch innere Organe mit großen Mengen an Mastzellen durchsetzt sein. So kann z.B. bei Befall des Magen-Darm-Traktes Durchfall und Erbrechen ausgelöst werden. Die Urtikaria pigmentosa bleibt meist das ganze Leben über bestehen. Jedoch nimmt das Ausmaß der Erkrankung für gewöhnlich langsam ab.

Patienten mit Urtikaria pigmentosa sollten Stoffe wie Aspirin, Codein, Koffein und Alkohol meiden, da diese Stoffe zur Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen führen können. Des Weiteren sollten sehr heiße oder sehr kalte Bäder und kräftiges Abreiben nach dem Baden vermieden werden. Durch diese physikalischen Reize kann es nicht nur zu den genannten Hautveränderungen, sondern bei starker Ausschüttung von Histamin auch zu Kreislaufreaktionen mit Schwindel und Blutdruckabfall kommen.

Die Symptome der Urtikaria pigmentosa können mit sog. Mastzellstabilisatoren (z.B. Ketotifen), Antihistaminika (z.B. Loratadin, Cetirizin) oder bei Magen-Darm-Beschwerden mit Dinatrium-Cromoglycat gelindert werden. Bei ausgeprägtem Hautbefall kann auch die sog. PUVA-Bad-Therapie, eine kombinierte Bade- und Lichttherapie, mit Erfolg eingesetzt werden.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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