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Leukoplakie
Unter Leukoplakie versteht man eine weißen, nicht abwischbaren Fleck an der Schleimhaut im Mund oder Genitalbereich.
In unseren Breiten stellt die Leukoplakie eine relativ häufige Erkrankung dar (0,6-3,3% der Bevölkerung). Betroffen sind vor allem Männer jenseits des 40. Lebensjahres.
Eine Leukoplakie kann klein und umschrieben sein oder aber große Teile der Schleimhaut betreffen. Die Farbe kann von weiß bis grau variieren, das Muster der Weißfärbung reicht von flächig deckend über streifig bis zu gesprenkelt. Neben einer glatten Oberfläche werden höckerige, raue Leukoplakien beobachtet.
Ursachen:
Die Schleimhaut besteht im Gegensatz zu der Haut aus nicht-verhornendem Plattenepithel. Im Bereich einer Leukoplakie ist es fälschlicherweise zur Verhornung der Schleimhaut gekommen. Die Hornschicht auf der feuchten Schleimhaut führt zu diesem weißen Aspekt.
Eine Leukoplakie kann aus ganz unterschiedlichen Ursachen entstehen: Häufig führen physikalische oder chemische Reize zu diesem Fehlverhalten der Schleimhaut. Also z.B. ständiges Reiben, bspw. bei Fehlstehenden Zähnen oder schlecht sitzenden Prothesen, oder aber der Reiz des Nikotins bei Rauchern oder des Kautabaks bei entsprechendem Genuss.
Abgesehen von diesen von außen kommenden Störfaktoren können innere Erkrankungen oder auch Hauterkrankungen zu einer Weißverfärbung im Schleimhautbereich führen. Bspw. geht der Lichen ruber (-> Lichen ruber) typischerweise mit einer streifigen Weißverfärbung der Schleimhaut einher. Im Genitalbereich zeichnet sich der Lichen sclerosus et atrophicus (->Lichen sclerosus et atrophicus) durch eine Leukoplakie aus. Nicht zu vergessen sind auch Medikamentenreaktionen, die neben der Haut die Schleimhaut betreffen. Schließlich gibt es auch gutartige und bösartige Schleimhautwucherungen oder - tumore, die klinisch als weiße Flecken erscheinen. Auch Infektionen können zu der Ausbildung einer Leukoplakie führen, hier ist insbesondere an Virusinfektionen im Sinne von Warzen zu denken.
Leukoplakie und Entartung:
Eine Leukoplakie kann eine Vorstufe von bösartigen Tumoren, insbesondere dem Plattenepithelkarzinom darstellen. Bis zum Beweis des Gegenteils muss Ihr Ärztin immer von dieser Möglichkeit ausgehen. Auch Leukoplakien anderer Ursache können bei längerem Bestand bösartig werden, das heißt es kann sich ein Krebsleiden im Bereich der betroffenen Schleimhaut entwickeln. Dies bedeutet, dass jede Leukoplakie eine Vorstufe zu einer bösartigen Entartung des Epithels darstellen kann. Deshalb muss eine Leukoplakie immer behandelt, wenn dies nicht möglich ist, streng kontrolliert werden.
Behandlung:
Lässt sich eine äußerliche oder innerliche Ursache klären, so ist diese zu beseitigen bzw. zu behandeln. Ansonsten bieten sich unterschiedliche operative Möglichkeiten an die Leukoplakie zu entfernen: Begonnen mit der Vereisung (Kryochirurgie), der Laserung mit dem Erbium-Yag-Laser, der Kürettage („Wegkratzen“) oder der Abtragung des Schleimhautepithels durch Erhitzung (Elektrokaustik).
Ist eine Behandlung bzw. Entfernung aufgrund der nicht nachweisbaren Ursache und der großen Ausdehnung der Leukoplakie nicht möglich, so muss die Leukoplakie regelmäßig, am besten alle 3 Monate von Ihrer Hautärztin kontrolliert werden. Bei längerem Bestand muss auch eine regelmäßige Hautprobe zur feingeweblichen (histologischen) Kontrolle durchgeführt werden.
Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.