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Vielleicht haben ja auch Sie diese Befürchtungen und Sorgen, wenn wir Ihnen Kortison verschreiben. Aber Kortison ist nicht gleich Kortison!
Kortison, Kortisol, Kortikoid ?
Kortison selbst ist ein körpereigenes Hormon und wird in der Nebennierenrinde gebildet. Im Blutkreislauf liegt das Kortison dann als Kortisol (synonym Hydrocortison) vor. Es erfüllt im menschlichen Organismus lebenswichtige Stoffwechselvorgänge.
Das Produktionsmaximum liegt morgens zwischen 6-8 Uhr. In dieser Zeit toleriert der Körper am ehesten therapeutische Kortikoidgaben ohne Störung des Regelkreises.
Als Kortikoid wird das als Medikament verabreichte „künstliche Kortison“ bezeichnet.
Diese Kortikoide haben verschiedene Wirkungen:
Zur Beurteilung von Risiken einer Kortikoidtherapie müssen 3 wesentliche Punkte beachtet werden
Die äußerliche Kortikoidtherapie
Durch eine äußere Anwendung von Kortikoiden können Nebenwirkungen auf innere Organe/Knochengerüst im Allgemeinen ausgeschlossen werden. Es sei denn, die Therapie erfolgt über mehrere Monate großflächig mit einem sehr starken Kortikoid, dann ist eine Aufnahme über die Haut durchaus möglich. Allerdings ist die Menge des über die Haut aufgenommenen Steroids nicht exakt zu bestimmen, da sie individuell verschieden ist. Des wegen ist es oft sinnvoller, bei schweren Hauterkrankungen über kurze Zeit Kortikoidtabletten zu nehmen, da wir dann genau wissen, wie viel Kortikoid in Ihren Organismus gelangt.
Die innerliche Kortikoidtherapie
Wie oben bereits erwähnt, produziert Ihr Körper selbst Kortisol. Die täglich produzierte Menge liegt bei etwa 20-30 mg.
Bei einer Kortikoidtablettentherapie wird der Wirkstoff in abgewandelter Form als Prednisolon gegeben. Prednisolon und seine Abkömmlinge haben den Vorteil, dass sie einige unerwünschte Wirkungen des Kortisols von vorneherein nicht haben. Dennoch sollte die tägliche Dosis langfristig möglichst nicht höher als 7,5 mg Prednisolonäquivalent (so genannte Cushing-Schwelle) sein.
Wird diese Menge im Rahmen einer Kortikoidtherapie über einen längeren Zeitraum deutlich überschritten, dann können Steroidnebenwirkungen wie Osteoporose, Gewichtszunahme, Diabetes mellitus etc. auftreten. Natürlich ist es das Ziel jeder Therapie, dieses möglichst zu vermeiden, aber bei sehr schweren Hauterkrankungen und insbesondere bei Autoimmunerkrankungen der Haut kann es manchmal unumgänglich sein, das Risiko dieser Nebenwirkungen einzugehen.
Um dem natürlichen Produktionsrhythmus der Nebennieren möglichst nahe zu kommen, nehmen Sie bitte die gesamte Tagesdosis morgens, möglichst vor 8.00 Uhr ein.
Wirkstärken
Das Prednisolon bzw. seine Abkömmlinge liegen in verschiedenen Stärken vor. Je nach Stärke richtet sich auch die Gefahr möglicher Nebenwirkungen. Je nachdem in welchem Zustand sich Ihre Haut befindet, kann es sein, dass wir zunächst mit einem höher wirksamen Kortikoid beginnen, um schnell eine Erleichterung Ihrer Beschwerden zu erzielen und im Weiteren dann auf ein schwächeres Präparat umstellen. Manchmal ist auch von vorne herein nur ein schwaches Kortikoidpräparat erforderlich. Insbesondere bei Kindern vermeiden wir, wenn irgend möglich den Einsatz sehr starker Präparate.
Therapiedauer
Sowohl bei der äußerlichen als auch bei der innerlichen Kortikoidtherapie werden wir die Dauer der Anwendung möglichst kurz halten und so bald es der Zustand Ihrer Haut erlaubt, auf eine kortikoidfreie Therapie umstellen.
Zusammengefasst:
Wird „Kortison“ mit Verstand eingesetzt ist, ist es nach wie vor ein gut verträgliches und sehr gut wirksames Medikament!
Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.