Kleiepilzflechte (Pityriasis versicolor)

Die Kleiepilzflechte oder Pityriasis versicolor (versicolor = farbwechselnd) ist eine harmlose Hefepilz-Infektion der Haut.

Diese besonderen Hefepilze leben in geringer Zahl bei jedem auf der Haut, ohne jedoch krankhafte Veränderungen hervorzurufen. Bei einigen Personen, meist jüngeren Erwachsenen, kann sich dieser Pilz jedoch massenhaft vermehren und zu einer fleckigen Braun- oder Weißfärbung der Haut führen. Die Flecken sind fein schuppend und linsen bis 2-Cent-Stück groß, ein Zusammenfließen zu großen Bezirken ist nicht selten. Unter dem Einfluss des Pilzes ist die Hautpigmentbildung und –verteilung gestört: auf gebräunter Haut erscheinen die befallenen Stellen heller, auf nicht gebräunter Haut jedoch dunkler als die gesunde Haut. Betroffen sind insbesondere Menschen, die leicht und ausgiebig schwitzen. Der Hefepilz befällt insbesondere die Brust- und Schulterregion sowie die vordere und hintere „Schweißrinne“ (die sog. Seborrhoischen Zonen). Häufig ist auch der behaarte Kopf befallen.

Ist die Erkrankung ansteckend?

Die Erkrankung ist in gewissem Umfang ansteckend, jedoch nur für jene Personen, die eine noch nicht näher bekannte Zusammensetzung des Körperschweißes haben, der günstige Bedingungen für das Wachstum dieser Hefepilze mit sich bringt.

Ansteckungsgefahr besteht insbesondere auf Solarien, Saunabänken und Fitnessgeräten.

Wie kann die Erkrankung behandelt werden?

Unbehandelt bleiben die bräunlichen oder weißlichen Flecken in wechselnder Ausprägung jahrelang bestehen. Meist treten sie im Sommer stärker hervor, dies mag bedingt sein, durch eine unterschwellig vorhandene Infektion, die erst wieder bei vermehrtem Schwitzen im Sommer auftritt.

Generell gilt: 

  • Die Pityriasis versicolor ist harmlos aber hartnäckig.
  • Die Hautveränderungen heilen narbenlos ab.
  • Innere Organe werden nicht befallen!

Die Therapie erfolgt über 1-2 Wochen mit speziellen Duschlotionen, die einen Antihefepilzwirkstoff (z.B. Clotrimazol) enthalten.

Die Kopfhaut muss immer mitbehandelt werden, da sonst ein Reservoir für die Hefepilze verbleibt.

Selten ist eine Tablettenbehandlung erforderlich, diese Entscheidung trifft Ihre Ärztin.

Bitte beachten Sie:     Selbst wenn der Pilz erfolgreich behandelt wurde, dauert es noch ungefähr 2-3 Monate, bis sich die verfärbte Haut im Farbton wieder vollkommen angeglichen hat!

Ist es möglich, dass die Erkrankung auch nach erfolgter Behandlung nochmals auftritt?

Selbst nach vollständiger Abheilung ist es möglich, dass der Hautpilz nach mehreren Wochen nochmals auftritt und eine Wiederholung der Therapie notwendig wird.
Sollten die Hautveränderungen nicht auf die o.g. Behandlung ausreichend ansprechen oder sofort nach Absetzen der Behandlung wieder stark auftreten, so muss ggf. eine andere Behandlung, evtl. auch Tablettenbehandlung eingeleitet werden.

Was kann ich sonst noch tun?

Benutzen Sie bitte nur Ihre eigenen Handtücher 

Sollten Sie unter immer wiederkehrenden Infektionen leiden, ist es oft hilfreich, die Haut 1 x täglich mit verdünntem Essigwasser abzureiben. Dadurch wird der Säurewert (pH-Wert) der Haut verändert und die Hefepilze „fühlen sich nicht mehr so wohl“.

Bürsten Sie die Haut gut ab oder verwenden Sie einen harten Frottewaschlappen um möglichst viel der oberflächlichen Hautschicht abzureiben, denn in dieser oberflächlichen Schicht leben die Pilzorganismen. Sollten Sie eine eher trockene Haut haben, dann cremen Sie sich nach dem Duschen mit einer leicht fettenden Körperlotion ein; Sie können hierzu Ihre übliche Körperlotion verwenden. Wir beraten Sie gerne.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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