Hautkrebs - Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom der Haut zerstört dort wo es wächst das Gewebe. In weit fortgeschrittenem Stadium kann es über die Blutbahn oder die Lymphabflusswege in Lymphknoten oder andere Organe absiedeln. Es ist der zweithäufigste Hautkrebs in Mitteleuropa.

Was ist ein Plattenepithelkarzinom?

Das Plattenepithelkarzinom der Haut und des Unterlippenrots geht von der Oberhaut (Epidermis) aus. Es tritt bevorzugt in Arealen auf, die einer verstärkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Dementsprechend finden sich Plattenepithelkarzinome der Haut zu 90 % im Gesicht. Genetische Grundlage ist oft eine geringe Hautpigmentierung und eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber UV Strahlung. Zusätzlich kann die Entstehung des Tumors auch durch den langjährigen Kontakt mit Teer (Zigaretten; beruflich) begünstigt werden. Seltener wird das Tumorwachstum durch eine langfristige medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems ausgelöst. Das Durchschnittsalter der Patienten, bei denen ein Plattenepithelkarzinom der Haut auftritt, liegt in Mitteleuropa bei 70 Jahren. Männer erkranken häufiger als Frauen an diesem Tumor.

Das Plattenepithelkarzinom der Haut beginnt oft mit einer Krebsvorstufe, der so genannten aktinischen Keratose (-> aktinische Keratose). Entzündete oder chronisch infizierte Haut wie bei Hauttuberkulose und länger bestehenden Feigwarzen können die Entstehung von Plattenepithelkarzinomen begünstigen. Plattenepithelkarzinomen an der Unterlippe geht häufig eine chronische Lichtschädigung der Lippe, die so genannte Cheilitis actinica, voraus

Das Plattenepithelkarzinom der Haut metastasiert wie das Plattenepithelkarzinom der Unterlippe nur selten. Hingegen wächst es kontinuierlich an der Stelle, wo es zuerst aufgetreten ist, und zerstört die dort vorhandenen Gewebestrukturen. Wird es nicht oder nur unvollständig behandelt, kann es in Extremfällen zu einer Zerstörung des Knochens und anderer Strukturen unter der Haut kommen. Die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung steigt mit zunehmender Dicke des Tumors. Insgesamt kommt es nur bei 5 % der Erkrankten zu Absiedlungen. Die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung ist bei Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle deutlich höher.

Wie sieht ein Plattenepithelkarzinom der Haut aus?

Zu Beginn ist oft nur ein leicht schuppender rötlicher Fleck zu sehen. Mit zunehmendem Größenwachstum bildet sich ein rötlicher Tumor. Die Tumoroberfläche kann leicht verletzlich sein, von Zeit zu Zeit bluten oder Krusten aufgelagert haben.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Der Tumor oft durch die Hautärztin schon allein durch das genaue Ansehen zu diagnostizieren. Die Diagnose wird durch eine kleine Hautprobe gesichert, die feingeweblich untersucht wird. Erst bei größeren Tumoren ist eine Durchuntersuchung auf Metastasen hin erforderlich. Bei Plattenepithelkarzinomen ab einer Dicke von 2 mm werden die dem Tumor zugeordneten Lymphknoten mit Ultraschallgeräten untersucht. Bei größeren Karzinomen können weitere bildgebende Techniken wie Röntgen-Untersuchungen des Brustkorbes, seltener auch Computertomographie oder Kernspintomographie eingesetzt werden.

Wie wird das Plattenepithelkarzinom behandelt?

Normalerweise erfolgt die Behandlung durch eine Operation, bei der die befallene Haut herausgeschnitten und anschließend feingeweblich untersucht wird. Diese feingewebliche Untersuchung ist insbesondere bei größeren und bei voroperierten Plattenepithelkarzinomen sowie bei solchen in Problemlokalisation wie in Hautfalten besonders sorgfältig durchzuführen. Bei derartigen Tumoren tritt nämlich häufig ein Eisbergphänomen auf, das heißt, die Tumorausdehnung ist viel größer als man von außen abschätzen kann. Zeigt sich bei der feingeweblichen Untersuchung unter dem Mikroskop, dass der Tumor nicht vollständig entfernt worden ist, sollte nachoperiert werden, um ein erneutes Auftreten des Tumors möglichst unwahrscheinlich zu machen. In Ausnahmefällen ist eine Strahlentherapie mittels Elektronen oder Photonenbestrahlung eine Alternative zur Operation.

Nur in den seltenen Fällen, wo es einmal zu einer umfangreichen Metastasierung gekommen ist, ist eine Chemotherapie für den gesamten Organismus erforderlich. Hier werden je nach Ausdehnung der Metastasierung, Alter und Allgemeinzustand des Patienten individuell zugeschnittene Therapiekonzepte gewählt

Was ist nach der Behandlung zu beachten?

Das Auftreten eines Plattenepithelkarzinoms der Haut ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, in den weiteren Lebensjahren an anderen Stellen weitere derartige Tumore zu entwickeln. Nur bei dickeren Tumoren kann es außerdem zu einer Metastasierung kommen. Deshalb, und um ein erneutes Auftreten eines vorbehandelten Plattenepithelkarzinoms der Haut oder des Lippenrots an der gleichen Stelle frühzeitig zu erkennen, ist in den Jahren nach der Therapie eine regelmäßige hautärztliche Kontrolle anzuraten.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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