Gefässerkrankung - Vaskulitis

Die Vaskulitis entsteht durch eine Gefäßentzündung die dazu führt, dass die Gefäßwände "undicht" werden und rote Blutkörperchen in das Gewebe übertreten. An der Haut sieht man dann flohstichartige viele kleine dunkelrote bis schwarze Punkte (keine Schuppung, kein Juckreiz). Dieses Phänomen des Übertritts der roten Blutkörperchen erfolgt vor allem an herabhängenden Körperstellen (bedingt durch die Schwerkraft), so dass meist die Beine oder das Gesäß (bei bettlägerigen Patienten) betroffen sind. Grundsätzlich können aber alle Körperteile betroffen sein. Selten kommt es bei ausgeprägter Gewebsentzündung zum Gewebsuntergang, was zu Geschwüren an der Haut führen kann und dann sehr schmerzhaft ist und unter Umständen nur mit Narbenbildung abheilt.

Für die Vaskulitis der Haut können vielzählige Ursachen verantwortlich sein. Oft tritt die Erkrankung im Anschluss an Infektionen und/oder nach Medikamenteneinnahme auf. Dann handelt es sich meist um ein einmaliges Ereignis. Manchmal liegt eine genetische Veranlagung vor und es handelt sich dann um eine so genannte "Autoimmunerkrankung" (= eine genetisch bedingte Fehlsteuerung führt dazu, dass das Immunsystem sich gegen das Körpereigene Gewebe richtet) in diesem Fall kann die Vaskulitis öfter im Laufe des Lebens auftreten. Leider lässt sich die Ursache der Vaskulitis in ca. 50 % der Fälle nicht klären.

Wie wird die Vaskulitis behandelt?

1. Da durch die Schwerkraft bedingt meist die Haut der Beine betroffen ist, sollten die Beine beim Vorliegen frischer Hautveränderungen (d.h. im Krankheitsschub) hochgelagert werden (Stehen und Sitzen mit herabhängenden Beinen vermeiden).

2. Zusätzlich sollten Sie Kompressionsverbände (Kurzzug- Kompressionsbinden) der Unterschenkel tragen, sofern kein Gefäßverschluss Ihrer Beingefäße bekannt ist. Diese Verbände verhindern, dass rote Blutkörperchen aus den geschädigten Gefäßen in das umliegende Gewebe übertreten. Die Verbände werden täglich (ausnahmslos) frühmorgens vor dem Aufstehen durch Sie selbst oder einen Ihrer Angehörigen angelegt und erst abends vor dem Zubettgehen abgelegt.

3. Bei ausgeprägten Hautveränderungen reichen das Hochlegen der Beine sowie das Wickeln der Beine alleine nicht aus, so dass Sie zusätzlich entzündungshemmende Medikamente verschrieben bekommen. Die Dosierung dieser Medikamente muss strikt eingehalten werden und die Ärztin entscheidet in Abhängigkeit der Krankheitsentwicklung wie die Dosierung im Verlauf schrittweise reduziert wird und wann die Medikamente abgesetzt werden können. Sollten die Medikamente nicht vertragen werden, dürfen sie nicht eigenhändig abgesetzt werden, da dies zu einem Wiederaufflammen der Gefäßentzündung führen kann. In einem solchen Fall ist die Rücksprache mit der Ärztin erforderlich. Die Medikamente unterstützen und beschleunigen die Heilung der Hautveränderungen, ersetzen aber nicht die unter 1. und 2. genannten Maßnahmen.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


Zurück