Gefässerkrankung - Besenreiser

Besenreiser sind kleinste Gefäße in der Haut, die sich erweitert haben und mit Blut gefüllt sind und deshalb durch die Haut als hellrote Gefäßbäumchen oder dunkelblaue Äderchen sichtbar sind. Auf Druck blassen die Besenreiser ab. Besenreiser können an allen Stellen der Haut entstehen, treten aber zumeist an den Beinen auf.

Welche Gefahren bestehen ohne Behandlung?

Besenreiser sind im Wesentlichen ein kosmetisches Problem. Sie treten bei Menschen mit einer angeborenen Bindegewebsschwäche auf. Besenreiser können aber auch auf ein Venenleiden hinweisen, da die Besenreiser mit größeren Venolen und Venen in Verbindung stehen. Liegt ein Venenleiden vor, d.h. sind Venenklappen und Venenabschnitte defekt, kann sich das gestaute Blut der Venen bis in die Besenreiser "zurückstauen" und damit die kleinsten Gefäße der Lederhaut erweitern. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Behandlung der Besenreiser ein Venenleiden sicher auszuschließen. Besteht ein Venenleiden, muss dies zuerst behandelt werden (Verödungsbehandlung oder Operation). Anschließend können die Besenreiser behandelt werden.

Behandlung der Besenreiser

Weil die Besenreiser ein kosmetisches Problem sind, wird die Behandlung nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen und muss privat bezahlt werden. Ziel der Behandlung ist die Zerstörung der Besenreiser, damit der Körper das Gefäß abbaut.

Hierfür stehen folgende Methoden zur Verfügung:

Sklerosierungstherapie mit feinsten Nadeln

Bei dieser Behandlung werden die Gefäßbäumchen an ihrer Basis angestochen und unter leichtem Druck ein Verödungsmittel in das Gefäß hineingespritzt. Im Idealfall ist pro Gefäßbäumchen nur ein Stich notwendig. Die Hautoberfläche bleibt bei dieser Behandlungsart unbeschädigt. Unter der Behandlung blasst das Gefäß ab und es kommt zu einer Schädigung des Äderchens von innen (Endothelschädigung). Nach der Behandlung tragen sie für einige Tage einen Kompressionsverband. In den folgenden Tagen verfärbt sich das Gefäß dunkelblau und wird über Wochen bis Monate abgebaut. In sehr seltenen Fällen geht nicht nur das Gefäßbäumchen sondern auch das umgebende Hautgewebe zugrunde.

Lasertherapie oder intensivierte Lichttherapie (IPL)

Mit einem feinen Energiestrahl lassen sich die Besenreiser ebenfalls entfernen. Da bei wird die Wellenlänge des Lichts so gewählt, das hauptsächlich rote Strukturen (d.h. die erweiterten Äderchen) den Energiestrahl absorbieren und das umgebende Gewebe (d.h. auch die oberen Hautschichten) geschont werden. Auch bei diesen Verfahren müssen mehrere Laserpunkte pro Gefäßbäumchen verwendet werden. Die Lasertherapie eignet sich besonders für rote Äderchen und ist nur eingeschränkt für tiefer liegende größere Venen geeignet.

Wichtig:

Die Behandlung im Bereich der Körperbezirken, die der Sonne ausgesetzt sind, sollte in den sonnenarmen Monaten erfolgen, da die Haut für etwa 6-8 Wochen sonnenempfindlich ist und es zu Pigmentierungen kommen könnte.

Können die Besenreiser wiederkommen?

Ja, wenn auch nicht unbedingt an gleicher Stelle. Ursächlich für die Neigung zu Besenreisern ist eine Bindegewebsschwäche, die mit keiner Behandlung behoben werden kann. Liegt ein Venenleiden vor (s.o.) muss zuvor das Venenleiden saniert werden, weil sonst die Besenreiser schon nach Monaten wiederauftreten können. Einer erneuten Behandlung der Besenreiser, die nach Monaten, Jahren oder Jahrzehnten neu auftreten, steht nichts im Wege.

Zusammenfassend gilt:

Besenreiser stellen zumeist ein kosmetisches Problem dar, jedoch sollte vor jedweder Behandlung eine Erkrankung tiefer gelegener Venen mittels Ultraschalluntersuchung (Doppler) ausgeschlossen werden. Diese Untersuchung führen wir in unserer Praxis durch. Je nach Ausdehnung und Aussehen der Besenreiser ist nicht jedes Therapie-Verfahren für jeden geeignet. Wir beraten Sie, welches Verfahren für Sie das beste ist.

Unserer Erfahrung nach stellt derzeit die Sklerosierungsbehandlung nach wie vor das Verfahren mit den besten Erfolgsaussichten dar. Dieses Verfahren sowie die IPL Behandlung bieten wir Ihnen in unserer Praxis an.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben. Natürlich ersetzt dieses Merkblatt kein persönliches Beratungsgespräch, in dem Sie alle Fragen stellen können und wir festlegen, ob diese Behandlung für Sie persönlich geeignet ist, oder ob eventuell andere Verfahren für Sie sinnvoller sind. Bitte sprechen Sie uns an, Ihr Praxisteam.


Zurück