Feuermale - Naevus flammeus (Feuermal; Portweinfleck)

Beim Naevus flammeus (Feuermal) handelt es sich um Fehlbildungen der kleinen Gefäße der Haut.

Einen in der Mittellinie des Körper gelegenen Naevus flammeus nennt man Naevus flammeus medialis. Dieser ist sehr häufig und völlig harmlos: Viele Menschen haben einen derartigen roten Fleck im Bereich des Nackens, er heißt im Volksmund auch "Storchenbiss". Einige Säuglinge haben einen entsprechenden hellroten Fleck im Bereich der Stirn, der Nase oder an der Lippe. Diese in der Mittellinie gelegenen Naevi flammei blassen im Laufe der Jahre eher ab, sie verändern ihre Textur nicht. Eine Beteiligung innerer Organe oder unterliegender tieferer Strukturen kommt nicht vor.

Einen seitlich gelegenen Naevus flammeus, also an einer Gesichtshälfte, oder an einem Arm oder einem Bein gelegenen Naevus flammeus nennt man Naevus flammeus lateralis. Diese seitlichen Gefässmale haben eine besondere Bedeutung: Bei dem Naevus flammeus lateralis handelt es sich um angeborene oder sich in der frühsten Kindheit zeigende einseitige Gefäßfehlbildung. Fehlgebildet sind die kleinsten, ganz oberflächlich gelegenen Hautgefäße. Diese seitlich gelegenen Feuermale bilden sich nicht von alleine zurück, sondern treten im Laufe der Jahre, sofern keine Behandlung erfolgt, immer mehr hervor: Zunächst ist der Naevus flammeus lateralis relativ hell- rot und im Hautniveau gelegen. Mit der Zeit wird die Farbe dunkelrot, weinrot, man nennt den Naevus flammeus deshalb auch Portweinfleck. Mit den Jahren können sich im Bereich des Feuermals kleine dunkelblaue Knoten vorwölben.

In einigen Fällen geht der Naevus flammeus lateralis mit Veränderungen der unterliegenden Organe einher:  

Im Bereich des Kopfes können Auge und Gehirn, im Bereich der Arme und Beine dagegen größere Gefäße sowie Muskeln und Knochen betroffen sein. Wichtig ist also auf jeden Fall die Durchuntersuchung: bei Feuermalen im Bereich des Kopfes sollten eine augenärztliche und eine neurologische Kontrolle erfolgen. Der Augeninnendruck sollte ebenso wie das EEG kontrolliert werden. Ein Röntgenbild des Schädels zur Feststellung etwaiger Gefäßverkalkungen, eine Computertomographie oder eine Kernspinuntersuchung sind angeraten. Bei allen sich im späteren Leben entwickelnden zentralnervösen Störungen muss eine mögliche Beteiligung abgeklärt werden.

Bei Befall einer Extremität, das heißt eines Armes oder Beines, kann es zum Riesenwuchs dieses Armes bzw. Beines (= Klippel-Trenaunay-Weber-Syndrom) kommen. Hier sind neben einer orthopädischen Kontrolluntersuchung vor allem arteriovenöse Fisteln, das heißt Kurzschlüsse zwischen Arterien und Venen abzuklären. Arterien leiten das Blut vom Herzen weg in den Körper, Venen führen es wieder zu dem Herzen zurück.

Derartige Kurzschlussverbindungen können mittels Ultraschalluntersuchungen, genauer aber mit einer Röntgen-Darstellung des Gefäßsystems, einer Angiographie dargestellt werden. Vorhandene Kurzschlüsse zwischen Vene und Arterie sollten frühzeitig unterbunden werden. Außerdem sind die befallenen Glieder anfällig für eine chronisch-venöse Insuffizienz, besser bekannt als "Krampfadern". Neben dem Ausschluss, bzw. der Abklärung und ggf. Behandlung dieser tiefer gelegenen Veränderungen des Naevus flammeus lateralis sollten die oberflächlich zu sehenden Hautveränderungen behandelt werden.

Zur Entfernung eines Naevus flammeus steht z.B. die Intensivierte gepulste Lichttechnologie (IPL) zur Verfügung.

Wie wird die IPL Behandlung durchgeführt?

Im allg. wird die Behandlung ohne örtliche Betäubung durchgeführt. Mit dem IPL System werden gezielt auf die zu behandelnde Hautpartie Lichtimpulse abgegeben. Die Lichtenergie wird in Wärmeenergie umgewandelt und vom roten Blutfarbstoff in den Hautveränderungen aufgenommen. Diese werden dadurch unter Schonung des umliegenden Gewebes zerstört. Es dauert jeweils 3-4 Wochen bis dieser Prozess abgeschlossen ist, das heißt  erst dann können Sie sehen, dass das Gefäß verschwunden ist. Im Allgemeinen sind mehrere Behandlungen im Abstand von jeweils 3-4 Wochen erforderlich.

Welche Komplikationen können auftreten?

Kein Eingriff ist völlig frei von Risiken! In der Regel verläuft die IPL Behandlung komplikationsarm. Trotz größter Sorgfalt kann es während oder nach dem Eingriff vereinzelt zu Zwischenfällen kommen. Zu nennen sind:

Eine unvollständige Entfernung der Hautveränderung. Als vorübergehende Effekte der Behandlung können Rötungen, leichtes Brennen und Verfärbungen auftreten. Danach beginnen die Aufhellung und die Zurückbildung der Hautveränderung. Sehr selten können Verfärbungen über Monate bestehen bleiben. Direkt im Anschluss an die Behandlung kann eine Schwellung auftreten. Sie ist nur vorübergehend. Blutergüsse (Hämatome) sind untypisch, sollten sie dennoch auftreten bilden sie sich üblicherweise vollständig zurück. Äußerst selten treten Narben auf, zur Vermeidung ist die Einhaltung der Nachbehandlungshinweise sehr wichtig.

Worauf ist zu achten?

Vier Wochen vor der Behandlung keine Besonnung (Solarium/Sonne)

Nach der Behandlung sollte die behandelten Hautstellen für ein paar Tage sehr vorsichtig behandelt werden. Sie sollten nicht gerieben werden. Make-up kann sofort nach der Behandlung vorsichtig aufgetragen werden. Vermeiden Sie jegliche Hautreizungen des betreffenden Bereiches (z.B. durch Chlorwasser, Sauna) während der ersten 14 Tage. Die behandelten Gebiete sollten nach der Behandlung für 3 Monate mit einen Sunblocker (LSF 60) geschützt werden, um Fehlpigmentierungen zu vermeiden.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben. Natürlich ersetzt dieses Merkblatt kein persönliches Beratungsgespräch, in dem Sie alle Fragen stellen können und wir festlegen, ob diese Behandlung für Sie persönlich geeignet ist, oder ob eventuell andere Verfahren für Sie sinnvoller sind. Bitte sprechen Sie uns an, Ihr Praxisteam.


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