Allgemeine Sprechstunde 02191 927992 |
Laser, individuelle Wahlleistungen, Privatsprechstunde 02191 4632040 |
Für Ekzeme im äußeren Genitalbereich können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich jedoch um Hautveränderungen im Rahmen eines anlagebedingten Leidens. Derartige Veranlagungen treten oft erst im Laufe des Lebens auf und häufig ist leider kein Auslöser zu finden. Oft kann sich auch eine Schuppenflechte an gleicher Stelle mit kaum zu unterscheidenden Hautveränderungen zeigen.
Betroffen sind sowohl Frauen als auch Männer (bei ihnen sind besonders häufig die Haut der Hoden betroffen). Die Beschwerden sind nicht selten chronisch, führen zu einer Verminderung der Lebensqualität und belasten die Betroffenen körperlich und seelisch. Eine eigentliche Heilung ist in der Regel nicht zu erreichen, was eine ständige Behandlung zur Linderung der Beschwerden erfordert. Dies ist sowohl für Sie als Patient/in als auch für uns- Ihre behandelnden Hautärztinnen- unbefriedigend.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Bei starken Beschwerden lässt sich eine Behandlung mit kortisonhaltigen Salben oder Pasten insbesondere am Anfang häufig nicht vermeiden. Sobald es Ihnen besser geht, stehen andere, nicht-kortisonhaltige Wirkstoffe zur Verfügung. Welche Therapie für Sie die geeignete ist, muss im Einzelfall besprochen werden.
Was können Sie selbst tun, um eine Abheilung zu beschleunigen?
Die Wirkung einiger allgemeiner Maßnahmen ist nicht zu unterschätzen! Im Folgenden geben wir Ihnen wichtige Tipps:
1. In einigen Fällen können Ekzeme im Genitalbereich durch Allergien gegenüber verschiedenen Substanzen verursacht sein. Hierzu zählen Mittel zur Empfängnisverhütung (Kondome, Portiokappen, chemische Mittel), Medikamente (Zäpfchen gegen Ausfluss und Infektionen der Scheide), Monatsbinden, Tampons, Produkte der Intimpflege: Seifen, Intimwaschlotionen, aber auch Körperreinigungsprodukte (Seifen, Duschgels, Shampoos), Körperpflegeprodukte (Bodylotion, Cremes) mit denen der Intimbereich nur indirekt in Kontakt kommt. Auch an Produkte des Partners bzw. der Partnerin ist unter Umständen zu denken. Mitunter können die entsprechenden Substanzen nicht in einem Allergietest getestet werden, so dass erst ein Weglassen über einige Tage bis Wochen Sicherheit gibt.
2. Auch wenn keine Allergie im eigentlichen Sinn vorliegt, können o. g. Substanzen auf der Haut reizend wirken, so dass darauf weitgehend verzichtet werden sollte.
3. Seifen und Waschlotionen sollten im Genitalbereich nicht verwendet werden. Die Reinigung sollte mit klarem Wasser oder mit Zusatz von Badeölen erfolgen.
4. Zur Pflege und Behandlung nur Cremes nach Rücksprache mit Ihrer Hautärztin. Hier empfehlen sich zusatzfreie Grundlagen aus der Apotheke.
5. Meiden Sie eng anliegende, scheuernde Kleidung und Unterwäsche.
6. Wärme- und Feuchtigkeitsstauende Synthetikunterbekleidung ist weniger verträglich als solche aus Baumwolle.
7. Pilz- und Wurminfektionen können Ekzeme oder ekzemähnliche Beschwerden im Genitalbereich hervorrufen.
8. Ekzeme oder Schuppenflechte sind keine übertragbaren Erkrankungen.
9. In einigen Fällen kann Juckreiz im Genitalbereich auch psychosomatisch bedingt sein (Ausschlussdiagnose). In diesen Fällen führt die Konsultation eines Psychotherapeuten zum Erfolg oder kann zumindest für die Verarbeitung des Leidens und der damit bedingten seelischen Komplikationen hilfreich sein.
Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.