Ekzeme - Dyshidrotisches Ekzem

Diese häufige Ekzemform tritt ausschließlich an Händen und/oder Füßen auf und zeichnet sich durch die typische Bildung von wasserklaren Bläschen in der Haut aus. Bei längerer Dauer kann ein mehr trockener und schuppender Hautbefund vorliegen. Als Ursachen kommen vielzählige Faktoren in Betracht. Häufig tritt das dyshidrotische Handekzem alleine oder zusammen mit anderen Hauterscheinungen im Rahmen einer anlagebedingten Erkrankung (atopische Dermatitis/ Neurodermitis) auf. Auch eine Schuppenflechte kann ähnlich aussehen. Auf der anderen Seite können auch direkt einwirkende äußere Faktoren solche Ekzembilder (dann in der Regel nur an den Händen) hervorrufen. Bei der Mehrzahl der Patienten sind es tagtägliche Einflüsse wie zum Beispiel Feuchttätigkeiten, häufiges Händewaschen, Putzen, Kontakt zu auslaugenden Putzmitteln, die die Haut im Bereich der Hände abnutzen und zu Ekzemen führen. Seltener sind echte Kontaktallergien gegenüber Kontaktstoffe im Beruf oder außerberuflich. Sind die Füße betroffen, so kommen auch Schuhinhaltsstoffe in Frage. Häufig kann vom erfahrenen Hautarzt schon durch das Erscheinungsbild und durch den Verlauf über einen längeren Zeitraum eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Jedoch sind in der Regel Allergietestungen zum Ausschluss einer Kontaktallergie oder einer Anlage in Richtung Neurodermitis unerlässlich.

Für die Diagnosestellung sind verschiedene Angaben über den Verlauf sehr wichtig:

1. Wo trat das Ekzem zuerst auf (Hände oder Füße)?

2. Besteht ein Verdacht auf einen Zusammenhang mit einer bestimmten Tätigkeit insbesondere mit der beruflichen: kommt es in der arbeitsfreien Zeit (Wochenende, Urlaub) zu einer Besserung oder sogar völligen Abheilung, oder treten auch unabhängig von äußeren Einflüssen Hauterscheinungen auf?

3. Kommen evtl. noch weitere berufliche wie außerberufliche Kontaktstoffe als Auslöser in Betracht?

Bitte beachten sie, dass ein direkter Hautkontakt mit dem betroffenen Hautareal vorliegen muss und dass Reaktionen erst nach 24 bis 48 Stunden auftreten können, so dass der Zusammenhang nicht immer klar erscheint.

Die Behandlung des dyshidrotischen Handekzems hängt von der Ursache ab:

Bei einem allergischen Kontaktekzem steht die Meidung des Allergens im Vordergrund (Meiden des Kontaktes, Austausch der Substanz oder wenn dies nicht möglich ist, konsequentes Tragen von Schutzhandschuhen beim Kontakt).

Kontaktallergien bestehen lebenslang und sind nicht auslöschbar!

Bei einer Abnutzungshauterkrankung:

Einschränkung von Hautschädigenden Tätigkeiten, konsequente Hautpflege und Hautschutz. Bitte beachten Sie, dass die Haut unter Umständen Wochen bis Monate benötigen kann um ihre alte Belastbarkeit zu erreichen. Das Tragen von Schutzhandschuhen (darunter Baumwollhandschuhe) muss bei entsprechender Tätigkeit zur Gewohnheit werden. Bei beruflich relevanten Krankheitsbildern kann eine längere Arbeitsunfähigkeit (AU) manchmal nicht zu umgehen sein.

Sollte dem dyshidrotischen Ekzem eine Veranlagung zugrunde liegen so kann sich die Therapie nur auf die Behandlung der Hautsymptome richten. Eine kausale Therapie hinsichtlich der Ausschaltung der Krankheitsursache gibt es nicht, was für Sie als Patient/in wie für uns Ärztinnen gleichermaßen unangenehm ist. Der Verlauf kann schubweise oder chronisch verlaufen, es kann auch wie aus heiterem Himmel zu einer "Abheilung" kommen. Einflussnahme auf den Verlauf ist kaum möglich! Ziel ist das Erreichen eines bestmöglichen Hautzustandes, der medizinisch, kosmetisch, sozial und beruflich toleriert werden kann unter Anwendung möglichst nebenwirkungsarmer Therapien. Da die Haut generell anfällig gegenüber äußeren schädigenden Einflüssen ist sollte auf einen ausreichenden Hautschutz geachtet werden. Die zumindest zeitweise lokale Anwendung von kortisonhaltigen Cremes wird nicht immer vermeidbar sein. Bei bakterieller Besiedelung des Ekzems kommen antibiotische/antiseptische Wirkstoffe zum Einsatz. Daneben stehen noch einige andere Therapieverfahren zur Verfügung, so zum Beispiel die örtliche UVA-Therapie, gegebenenfalls unter zusätzlicher Verwendung einer immunmodulierenden und Lichtsensibilisierenden Substanz (8-Methoxypsoralen), dann wird das Verfahren als PUVA bezeichnet (Psoralen + UVA). Bei schweren Fällen kann eine Therapie mit innerlichen Medikamenten (Retinoide, Steroide) notwendig sein- Ihre Ärztin wird Sie darüber informieren und beraten.

Bei beruflich relevanten Handekzemen, hierzu zählen auch anlagemäßige Ekzeme, die durch die berufliche Tätigkeit (z.B. Feuchttätigkeit) verschlimmert werden, sollte die für Sie zuständige Berufsgenossenschaft (BG) informiert werden (Hautarztbericht). Um einen Verbleib in Ihrem Beruf zu erreichen, ist die BG verpflichtet, Hautschutz und Hautpflegemaßnahmen (Hautschutzcremes, Hautreinigungs-, Pflegepräparate, u.U. auch Schutzhandschuhe) zu übernehmen, die über die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Diese Leistungen müssen jedoch erst für den konkreten Fall von Ihrer Hautärztin beantragt werden.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


Zurück