Aktinische Keratosen („Sonnenkrusten“; “Lichtkrusten“)

Aktinische Keratosen entstehen vor allem an den Sonnenterassen der Haut – Nase, Ohrmuschel, Stirn, Glatzenregion, Handrücken, Unterarmaußenseiten und Dekollete. Hier können sich einzelne oder in Mehrzahl zunächst rote Flecken mit leichter Schuppung bilden. Im Laufe der Zeit werden die Auflagerungen von Schuppen bzw. Hornmaterial immer stärker und die Herde fühlen sich rau bis derb an. Sie sind zunächst nur klein, können aber Durchmesser von 1 bis 2 cm erreichen. Bisweilen sind aktinische Keratosen vermehrt bräunlich pigmentiert. Beschwerden wie Juckreiz oder Blutungen fehlen in aller Regel, manchmal sind die Stellen Berührungsempfindlich.

 

Wodurch entstehen aktinische Keratosen?

Der wesentliche Faktor ist das Sonnenlicht (aktinisch = Lichtbedingt, Sonnenbedingt). Insbesondere hellhäutige Menschen, mit Sonnenempfindlicher Haut sind betroffen. Dabei treten diese Sonnenschäden meist erst im mittleren und höheren Lebensalter auf, d.h. unter Umständen Jahre und Jahrzehnte nach stattgehabter Sonnenbelastung. Vor allen Dingen eine jahrelange wiederholte Sonnenbelastung durch berufliche Aufenthalte im Freien und/oder in der Freizeit fördert die Entstehung aktinischer Keratosen. Menschen, die über lange Zeit direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, sind besonders häufig betroffen, zum Beispiel Bauern, Seeleute, Bergführer und Personen mit entsprechendem Freizeitverhalten. Vor dem 45sten Lebensjahr treten aktinische Keratosen nur selten auf. In den letzten Jahren ist eine deutliche Zunahme der Häufigkeit zu verzeichnen, was auf geänderte Freizeitgewohnheiten zurückzuführen ist. Aktinische Keratosen treten häufig bei hellhäutigen Menschen auf, die leicht einen Sonnenbrand bekommen. Bei dunkel- bis schwarzhäutigen Menschen sind aktinische Keratosen sehr selten.

 

Wie wird die Diagnose gestellt?

Aktinische Keratosen sind in der Regel durch die Hautärztin schon allein durch das genaue Ansehen zu diagnostizieren. Die Diagnose kann durch eine kleine Hautprobe gesichert werden, die feingeweblich untersucht wird.

 

Ist eine Behandlung überhaupt erforderlich?

Aktinische Keratosen selbst sind nicht bösartig, sie sind jedoch die Vorstufe des so genannten Plattenepithelkarzinoms, des zweithäufigsten Hautkrebses.

Daher ist ein möglichst frühzeitiges Erkennen und Behandeln ganz besonders wichtig, um diese Weiterentwicklung zur Bösartigkeit zu verhindern

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen?

Durch die Lage ganz an der Hautoberfläche können aktinische Keratosen mit verschiedenen Methoden behandelt werden:

 

Einzelne kleinere Herde können mit flüssigem Stickstoff „vereist“ werden (Kryotherapie).

  • Alternativ stehen verschiedene äußerliche Lösungen zum Betupfen zur Verfügung. Diese Behandlungen werden in unserer Praxis durchgeführt und müssen mehrfach wiederholt werden.
  • Sollten die Lichtkrusten sehr dick sein oder auf eine konservative äußerliche Therapie nicht ansprechen, ist es ggf. erforderlich, sie operativ in örtlicher Betäubung weg zu kratzen (kurettieren).
  • Eine elegante Alternative zur Kurettage stellt die Entfernung mit dem Erbium-Yag-Laser dar, auch dieses Verfahren führen wir in der Praxis durch.
  • Gerade wenn mehrere Stellen betroffen sind und man eine Operation vermeiden möchte (Gefahr der Narbenbildung), bietet sich die Photodynamische Therapie an. Hierbei wird eine Creme mit einem lichtsensibilisierenden Wirkstoff auf die Haut aufgetragen und anschließend mit einem speziellen Licht bestrahlt. Der Vorteil dieser Therapie besteht darin, dass die Creme sich nur in den krankhaft veränderten Hautzellen anreichert und die gesunde Haut weitgehend geschont wird. Zudem ist die Behandlung schmerzarm und erzielt sehr gute medizinische und ästhetische Resultate.
  • Des weiteren gibt es verschiedene Salbentherapien, diese müssen über mehrere Wochen bis Monate angewendet werden. Die entsprechenden Wirkstoffe bewirken eine Reizung und Entzündung der Haut.

Wir werden mit Ihnen zusammen, die für Sie persönlich am besten geeignete Therapie auswählen.

 

Was können Sie selbst tun, um ein Auftreten aktinischer Keratosen zu vermeiden?

Das Auftreten aktinischer Keratosen ist ein wichtiger Hinweis auf eine übermäßige Sonnenbelastung über einen längeren Zeitraum, die oft schon 10 bis 20 Jahre zurückliegt. Die Gefahr, dass sich nach der Entfernung aktinischer Keratosen an anderer Stelle ähnliche Herde neu entwickeln, ist nicht gering. Deshalb ist in den Jahren nach der Therapie eine regelmäßige hautärztliche Kontrolle anzuraten.

Ganz wesentlich ist ein konsequenter Sonnenschutz der gefährdeten Hautregionen, d.h. eine Kopfbedeckung, Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor für Gesicht, Ohren und Hände, Sonnenschutzstift für die Lippen.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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