Gefässerkrankung - Varikosis - Krampfaderleiden

Das Blut dient zum Stoffwechseltransport in unserem Körper. Mit Hilfe der Arterien wird das Blut in alle Gewebe (Zellen, Muskeln, Organe) transportiert und mit Nährstoffen versorgt. Über die Venen wird das abfallstoffreiche Blut zum Herzen und zu den Entgiftungsstationen des Körpers wieder zurückgeleitet. Nur wenn dieser Kreislauf richtig funktioniert, bleibt der Mensch gesund.

Venenerkrankungen

Alle Venen sind mit Venenklappen ausgerüstet, die wie Ventile wirken und das Blut nur in eine Richtung zum Herzen hin fließen lassen. Da wir Menschen aufrecht gehen, muss das Blut in den Venen beim Sitzen, Stehen oder Gehen von den Füßen "bergauf" zum Herzen zurückfließen. Dieses Transportproblem wird bei gesunden Venen durch das Zusammenspiel der Venenklappen und der Wadenmuskelpumpe spielend bewältigt. Bei kranken Venen kommt es jedoch zur Stauung des Blutes in den Beinen.

Diese Stauung bewirkt:

die Entstehung von Krampfadern (varikös erweiterte Venen)

das Auftreten eines Schweregefühls und von Unterschenkelschwellungen (Ödeme)

das Auftreten von nächtlichen Wadenkrämpfen

eine Erhöhung der Thrombosegefahr.

bei langer Bestandsdauer das Auftreten von „offenen Beinen“ (Ulcus cruris venosum)

Wie können Stauungen in den Beinen vermieden werden?

In der folgenden Merkregel ist zusammengefasst, wie Sie dem Beginn, bzw. einer Verschlechterung des Venenleidens vorbeugen können:

3xS 3xL Regel:

Sitzen und Stehen ist Schlecht; Lieber Liegen oder Laufen

Wo sich Sitzen und Stehen nicht vermeiden lässt: Wadenmuskelpumpe betätigen

Fußgymnastik, Sport, Fahrradfahren zum Training der Wadenmuskelpumpe

unterstützende Maßnahmen (täglich Beine kalt abduschen, 1-2 x pro Tag, etwa 15 Sekunden pro Bein)

Übergewicht bekämpfen

Nachts Fußende des Betts um 15 cm aus der Horizontale höher stellen (Kissen, Matratze)

Folgendes kann das Venenleiden verschlechtern:

häufige Saunabesuche

Pille (Ovulationshemmer) oder weibliche Geschlechtshormone

Einengende Bekleidung

Welche Gefahren bestehen ohne Behandlung?

Krampfadern sind nicht nur unschön, sondern können aufgrund des gestörten Blutflusses in den Venen Beinbeschwerden bereiten. Durch den erhöhten Druck in den Venen insbesondere bei Stehen und Sitzen, erweitern sich nicht nur die Venen immer stärker, sondern die restlichen Venenklappen gehen zugrunde. Es kommt zu Spannungsgefühl und Unterschenkelschwellungen, Schmerzen, Hautveränderungen (bräunliche Verfärbung, Verhärtung) und wiederholten Venenentzündungen. Schließlich können sich Unterschenkelgeschwüre (Ulzera, "offenes Bein") entstehen, die langwierig und kompliziert behandelt werden müssen. Da es in den Krampfadern zu einer Verlangsamung und teilweise auch zu fehlgerichteter Strömung des Blutes kommt, kann die Venenerkrankung auf die tiefen Beinvenen übergreifen und sogar zu einer tiefen Beinvenenthrombose führen. Hierdurch können irreparable Schäden an den tiefen Beinvenen entstehen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist es wichtig, diese Behandlung rechtzeitig zu beginnen.

Kompressionsverbände bzw. Kompressionsstrümpfe lindern die Beschwerden, ohne das Krampfaderleiden zu beseitigen. Bei den Kompressionsverbänden erfolgt ein straffes Wickeln des Vorfußes und des Unterschenkels mit 2 Kurzzugbinden nach Pütter. Die Kompressionstrümpfe müssen eng anliegen und ggf. maßgeschneidert sein.

Operation: Entfernung der oberflächlichen Krampfadern, insbesondere des Stamms der V. saphena magna oder parva

Krampfaderverödungsbehandlung (Sklerosierung)

Häufig werden auch mehrere Verfahren kombiniert.

Wir hoffen, einige Ihrer Fragen mit diesem Informationsblatt beantwortet zu haben und wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zur Genesung, Ihr Praxisteam.


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